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Wildtiere
im Arnsberger Wald

Die nachfolgend beschriebenen Wildtiere sind schützenswerte Arten im Arnsberger Wald

Quelle "Thomas Stephan / BUND"

Europäische Wildkatze

Kleine Tiger in unseren Wäldern

Die Europäische Wildkatze ist für uns DIE Leitart für den Nationalpark Arnsberger Wald. Sie ist eine Art „Qualitätsanzeiger“ für naturnahe strukturreiche Laub- und Mischwälder. In den Wäldern rechtsseitig des Rheins gibt es drei größere Wildkatzenpopulationen.
Die Kernzone der zweiten Population umfasst den zentralen Teil des Arnsberger Waldes.

Die Europäische Wildkatze ist nachtaktiv und lebt versteckt. Deshalb bekommt sie kaum jemand zu Gesicht. Aber sie ist da: die Europäische Wildkatze (Felis silvestris) stammt aber nicht etwa von verwilderten Hauskatzen ab. Sie streifte schon durch unsere Wälder, lange bevor die Römer die ersten Hauskatzen mit über die Alpen brachten. Heute zählt die Wildkatze bei uns zu den gefährdeten Arten.

Schwarzstorch

Streng geschützt

Der Schwarzstorch ist der heimliche Vertreter der bei uns vorkommenden Störche. Er ist ähnlich groß wie der Weißstorch. Seine Spannweite beträgt bis zu 205 cm. Beine und Schnabel sind rot. Sein Gefieder ist weiß und vornehmlich schwarz, welches violett bis grün schimmert. Er lebt vorwiegend in alten, ruhigen Wäldern im Bergland, z. B. in Mittelgebirgen wie dem Arnsberger Wald. Er benötigt aber auch Feuchtgebiete, Moore, Teiche und Bäche. Sein Nest baut er aus Ästen in hohen Bäumen. Dort ist er aber sehr scheu und empfindlich. Seine Nahrung sucht er oft in Gewässernähe. Fische und Amphibien, manchmal auch Wasserinsekten, deren Larven und auch Kleinsäuger stehen auf seinem Speiseplan. Im Herbst zieht er nach Afrika und kommt im April zurück. Im Gegensatz zum Weißstorch hört man ihn, aufgrund seiner heimlichen Lebensweise, fast nie rufen. Sein Klappern ist leise und fast nie zu hören.

Der Schwarzspecht

Dryocopus martius

Der Schwarzspecht ist der größte Specht Europas. Er ist etwa krähengroß, hat ein komplett schwarzes Gefieder und einen roten Scheitel. Sein Lebensraum sind alte Buchen-, Kiefern- und Mischwälder mit Totholz, worin er seine große Höhle zimmern und mit Holzspänen auspolstern kann. Da er jedes Jahr eine neue Behausung anlegt, dienen die alten Höhlen auch anderen Vögeln (Hohltaube, Rauhfußkauz, Schellente, Brandgans) oder Säugetieren (Baummarder, Siebenschläfer) als Wohnraum. In seinem Bestand ist der Schwarzspecht zurzeit nicht gefährdet. Der Schwarzspecht ist aber auf intakte, strukturreiche und natürliche Lebensräume angewiesen. Zu den natürlichen Feinden zählen Uhu, Habicht, Wanderfalke, Marder und Wiesel. Seine Nahrung besteht aus Insekten vor allem Käfer und Larven, aber z. B. auch Holzameisen, die er unter den Baumrinden findet oder Beeren und Nüsse. Er ist ein Standvogel und bleibt das ganze Jahr bei uns. Man sieht ihn selten, dafür ist er umso besser zu hören. Sein Gesang ist lachend, ähnlich dem des Grünspechtes; sein Flugruf eher ein „kkrück“. Das Trommeln ist kräftig und teilweise über mehrere Kilometer hörbar.

Der Sperlingskauz

Glaucidium passerinum

Der Sperlingskauz ist die kleinste der bei uns in Europa vorkommenden Eulen. Er hat eine Körpergröße von ungefähr 16 bis 19 Zentimetern, hat ein braunes Gefieder, welches auf der Oberseite weiß gesprenkelt ist, auf der Unterseite weißlich mit brauner Brust. Der Bauch ist dünn gestreift und über den Augen trägt er weiße Streifen. Damit sieht er meist streng aus.

Sein bevorzugter Lebensraum sind Gebirgsregionen bis ins Tiefland die reich an Nadel- und Mischwäldern mit Altholzbeständen sind. Dort nimmt er gerne Buntspechthöhlen an, die ihm auch als Speisekammer dienen. In der Dämmerung jagt der Sperlingskauz seine Beute, die aus Vögeln, Kleinsäugern und Wühlmäusen besteht. Er erbeutet sogar drosselgroße Vögel, die so groß sind wie er selbst. In Deutschland ist er nicht gefährdet, aber auf Altgehölze mit Spechthöhlen angewiesen.

Foto "Ekkehard Psotta"

Der Raufußkauz

Aegolius funereus

Der Raufußkauz hat ein helles Gesichtsfeld mit gelben Augen und einem großen Kopf. Sein Gefieder ist braun mit perlenartigen Tropfen. Seine graue Unterseite hat Längsstreifen und braune Flecken. Er lebt in Nadel- und Mischwäldern von Bergregionen und nutzt alte Schwarzspechthöhlen zum Brüten oder als Speisekammer für seine Nahrungsvorräte.

In der Dunkelheit geht er auf Nahrungssuche. Seine Beute, die vorwiegend aus Kleinnagern wie Rötel- und Wühlmäusen oder manchmal auch kleinen Vögeln besteht, ortet er akustisch. Tagsüber döst er an den Stamm eines Baumes gelehnt. Bislang gilt der Raufußkauz in Deutschland als nicht gefährdet.

Der Hirschkäfer

Lucanus cervus

Der Hirschkäfer ist mit einer Länge von bis zu 9 Zentimetern der größte unserer in Mitteleuropa heimischen Käferarten. Fast jeder kennt ihn, aber er ist selten geworden. Das gewaltige Geweih, mit dem jeweils nur die Männchen ausgestattet sind, dient ihm bei Rivalenkämpfen und zum Festhalten der Weibchen zur Paarung. Wenn er zwischen Mitte Juni bis Ende Juli in Laubwäldern schwärmt, hört man an lauen Abenden sein lautes Brummen. Nach der Paarung gräbt sich das Weibchen 30 – 50 Zentimeter tief in die Erde ein um 50 bis 100 Eier an morsche Wurzelstöcke, bevorzugt an Eichen, abzulegen. Die entstehenden Larven häuten sich zweimal und ernähren sich von morschem und verpilztem Holz.

Erst nach fünf, sechs oder manchmal auch acht Jahren bauen sich die Larven eine Puppenwiege in ungefähr 15 Zentimeter Tiefe. Die männlichen Larven sind größer, da sie Platz für den Oberkiefer und das Geweih benötigen. Sechs Wochen nach der Verpuppung schlüpfen die Käfer, verbringen den Winter noch im Boden und kommen im Frühjahr an das Tageslicht. Hier leben sie nur wenige Wochen. Bundesweit gilt er als „stark gefährdet“, nicht zuletzt, weil Totholz fehlt und alte Eichen mit Saftstellen als Nahrungsgrundlage abgeräumt werden.

Schwarzer Grubenlaufkäfer

Carabus nodulosus

Der Schwarze Grubenlaufkäfer lebt in feuchten und sumpfigen Waldgebieten, die in der Landschaft selten geworden sind. Er fühlt sich in Quellsümpfen und an Quellrinnsalen zu Hause. Der schwarze Käfer wird bis zu 3 cm groß und ernährt sich vorwiegend, obwohl er an Land lebt, von Wassertieren wie Krebsen, Wasserschnecken, Amphibienlarven und Insekten.

Auch kleine Fische gehören zu seiner Beute. Im Winter schlägt er sein Quartier im Totholz auf. Er ist flugunfähig und kann sich daher schwer ausbreiten. Er gilt als streng geschützt und sein Hauptvorkommen liegt in Bayern. Aber auch im Arnsberger Wald ist er anzutreffen.

Der Eremit

Osmoderma eremita

Der Eremit ist ein Käfer, der bevorzugt Laubwälder, Alleen und Parks mit alten, brüchigen, einzelnstehenden Bäumen bewohnt. Wie der Hirschkäfer auch, leben seine Larven in mit Mulm (Abfallprodukt von Pilzzersetzung und Larvenkot) gefüllten Höhlen. Da diese Mulmhöhlen mehrere Liter Volumen fassen können, müssen die Bäume, meist Eichen, schon recht groß und alt sein. Es werden aber auch andere Baumarten besiedelt.

Wichtig sind die Strukturen und das Alter der einzelnen Bäume. Die Baumhöhlen müssen gleichzeitig eine gewisse Wärme, aber auch Feuchtigkeit aufweisen, weshalb offene Höhlen nicht geeignet sind. Die Paarung findet im Sommer statt. Das Weibchen legt tief in die Mulmhöhle zwischen 20 und 80 Eier. Die Larven ernähren sich von dem Mulm und entwickeln sich nach 3 bis 4 Jahren zu einem Käfer. Reife Larven bauen sich im Herbst sogenannte Vorpuppen in denen sie dann überwintern, sich im darauffolgenden Frühjahr verpuppen und meist im Juli als Käfer an der äußeren Mulmhöhle zu Tage treten. In der Dämmerung oder am Abend werden die fliegenden Tiere sichtbar.

Die Eremiten fressen kaum, in seltenen Fällen ernähren sie sich von Baumsäften oder Früchten. Die weiblichen Käfer leben bis zu drei Monate, die männliche Käfer lediglich wenige Wochen, sodass es gerade für die Paarung und die Eiablage reicht. Eremiten sind standorttreu und wenig ausbreitungsfreudig. In Deutschland hat der Eremit sein Hauptvorkommen in Ostdeutschland (Mecklenburg, Sachsen, Thüringen, Sachsen-Anhalt). In kleinen Populationen ist er aber über fast alle Bundesländer verteilt. Bundesweit gilt er als „stark gefährdet“ laut Roter Liste.

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