Have any Questions? +01 123 444 555
TERMINE
DE

Lebensräume
im Arnsberger Wald

Die nachfolgend beschriebenen Lebensräume stellen das naturraumtypisch repräsentative Inventar des Nationalparks Arnsberger Wald dar.

Diese Lebensräume sind zwar durch den Menschen mehr oder weniger beeinflusst, stellen aber im Sinne der gesetzlichen Nationalparkdefinition noch einen naturnahen Zustand dar, der einen möglichst ungestörten Ablauf der Naturvorgänge in ihrer natürlichen Dynamik gewährleistet. Von Menschen vorgenommene Entwässerungen von Mooren und Begradigungen von Bachsiepen sind rückgängig zu machen.

Bodensaure Buchenwälder

Hainsimsen-Buchenwälder

Der Nationalpark Arnsberger Wald zwischen dem Möhnesee im Norden und Arnsberg im Süden wird geprägt von bodensauren Buchenwäldern, die vegetationskundlich als Hainsimen-Buchenwälder (Luzulo-Fagetum) bezeichnet werden und lt. der EU-FFH-Richtlinie als Natura2000 Lebensraumtyp international geschützt sind. Die Hainsimsen-Buchenwälder sind die potenziell natürliche Vegetation, die sich ohne menschliches Zutun auf den sauren Silikatgesteinen des Arnsberger Waldes entwickeln würde und stellt damit unsere ursprüngliche Wildnis dar. Die Hainsimse, der Sauerklee, das Weiß- und das Frauenhaarmoos sind typische Pflanzen- und Moosarten dieser Waldgesellschaft.

Bachbegleitende Erlenwälder

Hainsternmieren-Erlenwald

Bachbegleitende Erlenwälder finden sich im Nationalpark insbesondere in den Tälern der Kleinen und Großen Schmalenau und im Hevetal, aber auch entlang von Lüttmecke, Giesmecke und Glasmecke sowie zahlreichen weiteren Bachtälern. Der bachbegleitende Erlenwald wird vegetationskundlich als Hainsternmieren-Erlenwald (Stellario-Alnetum) bzw. Torfmoos-Erlenwald (Sphagno-Alnetum) bezeichnet. Diese Erlenwälder unterliegen lt. der EU-FFH-Richtlinie als prioritärer Natura2000 Lebensraumtyp dem höchsten internationalen Schutzregime. Sie sind zudem ebenfalls lt. §30 Bundesnaturschutzgesetz gesetzlich geschützt. Die Erlenwälder stocken im Ufer- bzw. Überschwemmungsbereich der Bäche und sind durch zahlreiche Nässe- und Feuchtezeiger wie z.B. das Rohrglanzgras gekennzeichnet. Eine Besonderheit stellt im Hevetal das Vorkommen des Straußenfarns dar, einer in NRW seltenen und gefährdeten Art. In den Quellbachregionen finden sich, bedingt durch permanent austretendes Sickerwasser, häufig Erlen-Quellwälder, die dem Torfmoos-Erlenwald entsprechen.

Bachsiepen, Heve und Quellmoore

Die Bachsiepensysteme der Heve, der Kleinen und Großen Schmalenau durchziehen den Nationalpark Arnsberger Wald wie Adern eines Blutgefäßsystems und stellen ebenso wie die bachbegleitenden Erlenwälder wertvolle Lebensräume für Eisvögel, Schwarzstörche, Libellen, Feuersalamander und Molche dar. In den Quellregionen der Bachsiepen befinden sich durch permanent zufließendes Sickerwasser zahlreiche kleine Quellmoore, die insbesondere durch Torfmoose (Sphagnum spec.) gekennzeichnet sind. Häufig sind z.B. das Sparrige Torfmoos (Sphagnum squarrosum) und das Sumpftorfmoos (Sphagnum palustre). Der Arnsberger Wald beherbergt insgesamt 19 verschiedene Torfmoosarten, von denen 15 auf der Roten Liste der gefährdeten Arten stehen. Torfmoose speichern Wasser bis zum 20 bis 30-fachen ihres Eigengewichts und sind damit ein herausragender Wasserspeicher im Arnsberger Wald.

Eichen-Hainbuchenwald

Sternmieren-Eichenhainbuchenwald

Im Arnsberger Wald nehmen die Eichen-Hainbuchenwälder die sickerfeuchten unteren Hangböschungen der Bachtäler ein, als Übergänge der trockeneren natürlichen Buchenwaldstandorte zu den Erlenauenwaldgesellschaften. Die Eichen-Hainbuchenwälder werden vegetationskundlich als Sternmieren-Eichenhainbuchenwald (Stellario-Carpinetum) bezeichnet und sind ebenfalls lt. der EU-FFH-Richtlinie als Natura2000 Lebensraumtyp international geschützt. Lokal wachsen Eichen-Hainbuchenwälder auch in den Bachauen des Nationalparks Arnsberger Wald und sind dann auch lt. §30 Bundesnaturschutzgesetz gesetzlich geschützt. Typische Arten des Eichen-Hainbuchenwaldes sind die Große Sternmiere und die Feuchtezeiger wie Winkel-Segge, Frauenfarn, Hexenkraut und Waldziest.

Birkenmoorwald

Eine Besonderheit im Nationalpark Arnsberger Wald stellen die Birkenmoorwälder dar. Exemplarisch sei hier der Birkenmoorwald in Schmalenaus Bruch genannt, dem Quellgebiet der Großen Schmalenau. Birkenmoorwälder (Betuletum pubescentis) unterliegen wie die bachbegleitenden Erlenwälder lt. der EU-FFH-Richtlinie als prioritärer Natura2000 Lebensraumtyp dem höchsten internationalen Schutzregime und sind ebenfalls lt. §30 Bundesnaturschutzgesetz gesetzlich geschützt! Birkenmoorwälder werden geprägt von verschiedenen Torfmoosarten, dem Frauenhaarmoos und typischen Arten der Niedermoore wie Igel- und Grausegge sowie dem Schmalblättrigen Wollgras.  Birkenmoorwälder weisen faszinierende Waldbilder von besonderer Eigenart auf!

Der Nationalpark Arnsberger Wald enthält also noch das vollständige Mosaik des naturraumtypisch repräsentativen Lebensraumtypeninventars in zumindest teilweise vom Menschen noch wenig genutzten Zustand und ist dadurch im Sinne der gesetzlichen Nationalparkdefinition in besonderer Weise für diesen Schutzstatus geeignet!

Copyright 2024
Einstellungen gespeichert
Datenschutzeinstellungen

Cookie-Hinweis: Wir setzen auf unserer Website Cookies ein. Einige von Ihnen sind erforderlich, während andere uns helfen unseren Internetauftritt zu verbessern. Sie können allen Cookies über den Button "Alle akzeptieren" zustimmen, oder Ihre eigene Auswahl vornehmen und diese mit dem Button "Auswahl akzeptieren" speichern.

You are using an outdated browser. The website may not be displayed correctly. Close